Zwangsversteigerungen: Chancen, Chancen, Risiken
Für die einen das Ende, für die anderen eine neue Chance: Eine Zwangsversteigerung kann eine durchaus interessante Möglichkeit sein, eine Immobilie zu erwerben. Auch hier gilt aber zuallererst: Vorsicht! Und ein paar spezifische Tipps hätten wir zudem.

Sie füllen mittlerweile Seiten um Seiten: die
Amtsverlautbarungen zu jenen Immobilien, die bei Zwangsversteigerungen unter den
Hammer kommen. Mancher potenzielle Immobilienkäufer scheut vor solchen
Versteigerungen immer noch zurück, vielleicht weil ihnen der Ruch des Morbiden
anhängt. Wer will schon vom Elend anderer profitieren? Dabei sind
Zwangsversteigerungen weder anrüchig, noch tut man den ehemaligen Besitzern
etwas an.
Also: Wirft man einen ungetrübten Blick auf die
Zwangsversteigerungen, dann bieten sie eine Reihe von Vorteilen. Die Auswahl ist
meist relativ groß, der Ausrufpreis der Objekte liegt oft beträchtlich unter dem
tatsächlichen Marktwert, und Notar- sowie Maklerspesen fallen auch keine an.
Allerdings muss man sich auch vor Augen halten: Rücktrittsrecht gibt's bei
solchen Käufen nicht, Garantien auch nicht. Es gilt demnach, die Vorsicht zu
verdoppeln.
Hat man eine interessante Immobilie in den
Verlautbarungen entdeckt, gilt es also, eine Reihe von Erkundigungen einzuholen.
Das gilt etwa für etwaige Belastungen oder Nutzungsrechte, denn nicht selten
ersteigert man mit der Immobilie auch gleich einen Mieter oder Nutzer mit. Auch
sollte man dem Objekt einen eingehenden Besuch abstatten, denn allein aus drei
Zeilen Anzeige wird man nicht unbedingt über Lage und Zustand des Gebäudes
schlau.
Apropos Zustand: Zwangsversteigerungen sind Ausdruck der akuten
Geldnöte des ehemaligen Besitzers. Und nachdem diese kaum einmal über Nacht
kommen, sind die Immobilien oft über Jahre vernachlässigt und notwendige
Investitionen nicht getätigt worden. Auch das sollte in die Nachforschungen
einfließen oder bei der Begutachtung berücksichtigt werden.
Passt alles, findet man keine Haken und die Immobilie immer noch so interessant, dass man sie haben möchte, gilt es, bei der Versteigerung kühlen Kopf zu bewahren. Im Eifer des Gefechts hat schon so manch einer mehr geboten, als er überhaupt ausgeben kann. Deshalb sollten Sie kühl und rational kalkulieren. Was geht, geht, wie's kommt, kommt's. Nicht dass Sie der nächste sind, dessen Haus unter den Hammer kommt…