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Als Alt mach (fast) Neu
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Gebäudesanierung

Die Sanierung eines älteren Wohngebäudes ist mit großem Aufwand verbunden, auch in finanzieller Hinsicht. Doch allein die hohe Einsparung von Heizenergie durch den Eingriff sollte eine Überlegung wert sein.

Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen sind dem Gebäudesektor zuzuschreiben. Davon geht die EU-Kommission aus. Deshalb haben das EU-Parlament und der EU-Rat im Frühjahr 2024 eine Richtlinie abgesegnet, die von den Mitgliedsstaaten nun innerhalb von 2 Jahren umzusetzen ist und die auch Südtirol auf die Probe stellen wird. Denn: Bis 2050 müssen laut Richtlinie alle neuen, aber auch alle alten Gebäude emissionsfrei sein. Die „Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ sieht zudem vor, dass der Energieverbrauch von Wohngebäuden bis 2030 im Durchschnitt um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent sinken soll. Bis 2033 sollen 26 Prozent der am wenigsten energieeffizienten Gebäude renoviert werden.

Sanieren heißt Klima schützen

Südtirol weist einen hohen Anteil an älteren Wohngebäuden auf, weshalb zahlreiche Hauseigentümer gefordert sein werden. Freilich wäre die einfachste Lösung, Altbauten einfach abzureißen und sie den Vorgaben gemäß wieder aufzubauen. Nachhaltig ist das allerdings nicht. Abriss, Entsorgung von Material, die Herstellung neuer Produkte und deren Transport auf die Baustelle – das alles kostet enorm viel Energie und erzeugt im Gegenzug hohe Mengen an Kohlendioxid. Zwar verbraucht auch eine Sanierung Ressourcen, aber mit Abstand weniger als ein Neubau. Außerdem haben alte Strukturen sehr oft einen gewissen historischen und gesellschaftlichen Wert, auch wenn sie nicht unter Denkmalschutz stehen. Sie erzählen Geschichte und Geschichten, sind identitätsstiftend und verleihen einem Ort seinen Charakter. Ziel einer Altbausanierung ist es immer, in einem alten Haus einen modernen Wohnkomfort herzustellen, ohne seinen Charakter zu verfälschen. Insbesondere sollten die Energiekosten sinken, und das ist bei einer umfangreichen Sanierung auch der Fall. Experten haben berechnet, dass ein mehr als 50 Jahre altes Gebäude, das gut saniert wird, bis zu 2 Drittel weniger an Heizenergie verbraucht, bei einem Haus aus den 1990er-Jahren ist es immerhin rund die Hälfte. Wie umfangreich die Arbeiten ausfallen müssen, hängt von vielen Faktoren ab, in erster Linie vom Zustand des Gebäudes. Doch auch wenn die Arbeiten immer teuer sind, muss man mit berechnen, dass ein saniertes Gebäude eine nicht zu unterschätzende Wertsteigerung erfährt.

3 goldene Regeln

Fachleute des Vertrauens helfen dabei, das Projekt erfolgreich durchzuziehen. Mit ihnen gemeinsam wird der Zustand des Hauses geprüft, eine nach Prioritäten sortierte Maßnahmenliste und ein Finanzierungsplan erstellt.

Es gibt drei goldene Regeln für eine gelungene Altbausanierung:

  1. Zuerst fundiert planen, dann erst mit dem Bau beginnen.
  2. Die Schadensbehebung hat immer Priorität.
  3. Die Sanierung erfolgt von außen nach innen, beginnend bei der Fassade bzw. beim Dach.

Warum diese 3. Regel wichtig ist? Weil es wenig nützt, die Heizungsanlage auszutauschen, wenn 80 Prozent der Heizenergie über Fassade, Dach und Fenster entweichen, wie es bei Altbauten meistens der Fall ist. Allein mit der Dämmung eines Hauses kann also schon viel Energie gespart werden.

Dazu noch ein Hinweis: Allein die Fenster auszutauschen, ohne sonstige Maßnahmen zu ergreifen, kann ein Schuss nach hinten sein. Denn dadurch dringt die im Hausinneren gebildete Luftfeuchtigkeit nicht mehr nach draußen. Im Winter kondensiert sie an den kalten Oberflächen der Außenwände, was zu Schimmelbildung führen kann.

Mindestanforderungen

In Südtirol müssen bei einer Gebäudesanierung – mit wenigen Ausnahmen – Mindestanforderungen hinsichtlich der Energieeffizienz erfüllt werden. Das betrifft beispielsweise die Warmwasserbereitung, die Heiz- und Kühlenergie, zum Teil sogar die Infrastrukturen für Elektromobilität. Unabhängig davon ist es sinnvoll und nachhaltig, bei der Sanierung auf natürliche Materialien und Baustoffe zu setzen, die den Werterhalt der Immobilie langfristig sichern und bei einer eventuell neuerlich erforderlichen Sanierung keinen allzu großen CO2-Fußabdruck hinterlassen. Um diesen oft hohen Aufwand im Sinne der Nachhaltigkeit zu unterstützen, fördern Land und Staat die Sanierung von bestehender Bausubstanz auf unterschiedliche Art.

Förderungen von Staat und Land

Land und Staat fördern die Sanierung von älteren Gebäuden großzügig. So erstattet der Staat im Zuge des Superbonus bis zu 70 Prozent der Energiesparmaßnahmen zurück, wenn die Energieeffizienzklasse des Gebäudes um mindestens 2 Klassen verbessert wird. Sanierungsmaßnahmen und außerordentliche Instandhaltungsarbeiten, etwa interne Umbaumaßnahmen und Außengestaltung, werden mit 50 Prozent rückerstattet (von maximal 96.000 Euro pro Wohneinheit). 75 Prozent von der Steuer abgeschrieben werden können Maßnahmen zum Abbau von architektonischen Barrieren. Alternativ dazu gibt es Landesbeiträge. Sie liegen zwischen 40 und 80 Prozent der zulässigen Kosten, die mit Beschluss der Landesregierung 2023 definiert wurden. Je effizienter das Gebäude, desto höher fällt der Beitragssatz aus. So wird die energetische Sanierung eines Gebäudes bei Erreichen des Klimahaus-Standards C mit 40 Prozent der zulässigen Kosten gefördert, bei Erreichen des Klimahaus-Standards B oder R mit 50 Prozent. Bei Kondominien können es bis zu 80 Prozent sein. Nicht gefördert wird die energetische Sanierung einzelner Einheiten von Gebäuden. Wird ein Wohngebäude energetisch saniert und erfüllt die gesetzlich vorgegebenen Voraussetzungen, wartet das Land mit einem weiteren Zuckerl auf. Es handelt sich um den Energiebonus, auch Kubaturbonus genannt. So kann bei Erreichen von KlimaHaus B oder R die bestehende Kubatur um 20 Prozent oder mindestens 200 Kubikmeter erweitert werden, allerdings in vorher definierten Zonen. Die Regelung gilt vorerst bis Ende 2026.

Viele Infos dazu erteilt die Verbraucherzentrale Südtirol: www.consumer.bz.it/de/foerderungen-im-baubereich-suedtirol).

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