Klimageräte für Haus und Wohnung
In manchen Wohn- und Schlafräumen kann es im Sommer unerträglich warm werden. Selbst wenn die Rollläden tagsüber die Sonne aussperren, ist es abends dort kaum noch auszuhalten. Wer dann keinen Keller hat, wo er zur Not seine Matratze platzieren kann, der kann das Schlafen vergessen. Verständlich, dass in solchen Fällen sehr oft an die Anschaffung einer Klimaanlage gedacht wird.
Aber sind Klimageräte nicht teuer, reine Stromfresser, schlecht für die Gesundheit und für die Umwelt sowieso? Nun, sie kosten tatsächlich eine Stange Geld, und sie verbrauchen Strom. Allerdings hat sich die Technologie in den vergangenen Jahrzehnten sehr weiterentwickelt, neue und hochwertige Anlagen haben weit weniger Hunger nach Energie. Außerdem hängt der Stromverbrauch von der Art der Klimaanlage ab, vom Temperaturunterschied zwischen draußen und drinnen, von den Betriebszeit und -leistung sowie einigen anderen Faktoren.
Fix oder mobil?
Zur Auswahl stehen Monoblock-Klimageräte – sie sind mobil, einfach aufzustellen und in jedem Raum nach Bedarf zu platzieren – und Splitklimageräte, die von Fachleuten fix installiert werden. Letztere kühlen deutlich effizienter, sind aber auch deutlich teurer als die mobile Alternative, und zusätzlich müssen die Kosten für die Installation berechnet werden. Andererseits verbrauchen Splitklimageräte mit einer mittelmäßigen Energieeffizienzklasse in der Regel weniger Strom als mobile Geräte, die als sehr gut eingestuft sind.
Stromsparend oder -fressend?
Die Energieeffizienz wird bei den meisten Haushaltsgeräten mittlerweile mit A (hohe Effizienz) bis G (niedrige Effizienz) gekennzeichnet. Nur bei Klimaanlagen (und Backöfen) kann in der Kategorie A weiterhin zwischen A+, A++ und A+++ unterschieden werden. Die Energieeffizienzklasse beschreibt die Kühl- und Heizleistung, die Geräuschentwicklung sowie den Stromverbrauch bei 60 Minuten Volllastbetrieb. Den Stromverbrauch kann man aber reduzieren, indem man beim Kauf und beim Betrieb einiges beachtet. Zum Beispiel sollte die Leistung eines Klimagerätes an die Raumgröße angepasst werden. Zu wenig Leistung bedeutet, dass die Anlage ständig auf Hochtouren läuft, zu viel Leistung kostet umso mehr Geld. Freilich muss das Gerät härter arbeiten, wenn Fenster gekippt oder Türen zu anderen Räumen geöffnet sind – das sollte man also vermeiden. Ganz wichtig ist, dass nur dort gekühlt wird, wo es wirklich notwendig ist, auch sollte die Temperatur nur maximal 6 bis 10 Grad unter der Außentemperatur liegen. Ansonsten droht tatsächlich eine Sommererkältung. Und je kürzer die Betriebszeiten, desto weniger hoch fallen die Stromkosten aus.
Gesundheits- und umweltschädlich?
Einst galten Klimaanlagen auch als Auslöser für Allergien. Hochwertige Geräte sind allerdings mit entsprechenden Filtern ausgestattet, sodass Nutzer keine Angst haben müssen, dass Pollen über die Anlage von außen in den Wohnraum dringen. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Filter ist dennoch empfehlenswert. Dass sie laut sind, dieses Vorurteil schleppen Klimaanlagen seit jeher mit sich herum, und bei mobilen Geräten kann das tatsächlich der Fall sein. Deshalb lohnt es sich auch hier, auf die Qualität (und die Effizienzklasse) zu achten und darauf, dass die Lautstärke im Innenraum 40 Dezibel nicht überschreitet, was der Mensch auch auf Dauer nicht als störend empfindet. Die Außeneinheiten der Klimageräte erreichen meistens zwischen 40 und maximal 65 Dezibel.
Dass Klimageräte umweltschädlich sind, stimmt nur zum Teil. Wahr ist, dass bei der Produktion von Kälte im Gegenzug Wärme erzeugt wird, die als Abluft an die Umwelt abgegeben wird. Nicht wahr ist, dass alle Kältemittel klimaschädlich sind. Früher waren fluorierte Gase (F-Gase) die einzige Lösung für Klimaanlagen, und diese sind tatsächlich extrem schlecht für die Umwelt. Es gibt inzwischen aber natürliche Kältemittel mit sehr geringem Treibhausgaspotenzial. Dazu zählen zum Beispiel Kohlendioxid (CO2), Ammoniak (NH3) und Kohlenwasserstoffe (HC). Am besten ist es, wenn man sich hierzu von Fachleuten beraten lässt, denn natürliche Kältemittel haben auch ihre Nachteile. Kohlenwasserstoffe sind etwa leicht brennbar, während Ammoniak zwar weder die Ozonschicht schädigt noch zum Treibhausgaseffekt beiträgt, aber (beim Einatmen) giftig ist.
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