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Smart Home ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Vernetzte Leuchten, Thermostate und Hausgeräte verrichten in vielen Haushalten ihren Dienst. Und die Technik entwickelt sich weiter, wird vielseitiger.
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© Franziska Gabbert/dpa-tmn

Das Türschloss öffnet sich, sobald sich ein Bewohner nähert. Der Staubsauger arbeitet sein Programm allein ab. Rollläden fahren morgens automatisch hoch und abends wieder herunter. All das funktioniert entweder auf Sprachbefehl oder per App. Willkommen im Smart Home, der Vernetzung technischer Geräte, die sich zentral oder aus der Ferne steuern lassen.

 

Beleuchtung & Alarmanlagen

Zu den klassischen Anwendungen gehört heute die Fernsteuerung verschiedener Geräte –Multimedia, Sicherheit, Klima und Heizung sowie Beleuchtung der Räume. Beliebt sind als Einstieg smarte Alarmanlagen und die Videoüberwachung des Hauseingangs. Viele Nutzer beginnen auch mit der Beleuchtung. Wer die Heizungsanlage in ein Smart-Home-System einbindet, kann sie energieeffizienter betreiben. Bevor jemand sein Zuhause vernetzt, sollte er sich gut überlegen, welchen Nutzen das haben soll und wie weit man dabei gehen möchte – am besten, bevor man die ersten Geräte installiert. Denn davon hängt ab, welche Technik sinnvoll ist. Bei der Auswahl eines Smart-Home-Anbieters und eines Systems sollten Kunden auch auf Sicherheit bei der Verarbeitung ihrer Daten achten.

 

Auf Funkstandards achten

Für die meisten Haushalte kommen funkbasierte Systeme infrage, denn sie lassen sich unkompliziert installieren und bei Bedarf erweitern. Es gibt Basissets, zu deren Grundausstattung meist einzelne Aktoren, Sensoren und eine Schaltzentrale gehören, die die einzelnen Geräte anfunkt. Dabei gibt es aber ein Problem: Bindet der Kunde Geräte verschiedener Hersteller in sein Smart Home ein, kann es sein, dass diese sich untereinander nicht verstehen. Da sie in verschiedenen Funknetzen arbeiten, funktioniert das Netzwerk nicht. Im Smart Home können verschiedene Funkstandards zur Anwendung kommen. Am bekanntesten und am meisten verbreitet ist WLAN, der Standard für Funknetzwerke zur Verbindung mit dem Internet. Das hat eigentlich jeder zu Hause, für Smart Home ist WLAN aber eigentlich überdimensioniert – und auch energieintensiv und störanfällig. Besser geeignet sind nach Meinung von Experten speziell für das Smart Home entwickelte Funkstandards, etwa ZigBee. Dieser Funkstandard wird gern im Beleuchtungsbereich genutzt. ZigBee wird von vielen Herstellern unterstützt und hat einen niedrigen Energieverbrauch. Z-Wave ist ebenfalls ein herstellerübergreifender Funkstandard, der von vielen Smart-Home-Geräten genutzt wird.

 

Offene und geschlossene Systeme

Wählt der Kunde ein Smart-Home-System eines einzelnen Herstellers, ist er an dessen Funktechnik gebunden. In der Regel kann er dann keine Produkte anderer Hersteller in sein Netzwerk integrieren. Experten sprechen von einem geschlossenen System. Offene Systeme können hingegen meist Geräte verschiedener Hersteller einbinden. Sie haben einen von verschiedenen Anbietern für Smart-Home-Lösungen unterstützten Standard, z. B. Bluetooth LE, EnOcean, WLAN, Z-Wave und ZigBee. Nutzer, die sich nur wenig mit Technik beschäftigen wollen, können auf einen einzelnen Smart-Home Anbieter setzen, der alle Komponenten aus einer Hand bereitstellt. Sie sollten aber darauf achten, dass alle Anwendungen verfügbar sind, die sie einbinden wollen. Wer experimentierfreudiger ist, kann versuchen, Geräte mehrerer Hersteller in sein Smart Home zu integrieren. Dazu muss man sich aber intensiver mit der Technik beschäftigen.

 

Die Technik entwickelt sich

Es gibt aber Hoffnung. Einzelne geschlossene Systeme öffnen sich inzwischen auch für andere Hersteller, oft jedoch nur für gewisse Grundfunktionen. In Zukunft könnte es leichter werden, Smart Home zu nutzen, ohne dass Kunden auf einzelne Hersteller festgelegt sind. Die Konkurrenten Amazon, Apple und Google bereiten gemeinsam mit anderen Smart-Home-Anbietern einen neuen offenen Standard vor – mit dem Namen Connected Home over IP. Für Anwender ist es einfacher geworden, seit sich digitale Sprachassistenten auf dem Markt etablieren. Sie fungieren gewissermaßen als Dolmetscher und zentrale Schaltstelle im Smart Home. Programmiert man sie beispielsweise für die tägliche Morgenroutine im Haus, fahren die Assistenten zur festgelegten Uhrzeit die Rollläden hoch und schalten Licht, Radio sowie Kaffeemaschine ein. Meist auch dann, wenn die einzelnen Geräte mit verschiedenen Funkstandards funktionieren ...

Katja Fischer

Quelle: Dolomiten-Spezial Bauen - April 2022

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