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Wie wollen wir leben?
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Wohnmodelle für die Zukunft

Wohnraum ist knapp und wird immer teurer. Quadratmeterpreise explodieren, die Miete frisst gerne mal die Hälfte des Gehalts, Kaufen ist nicht zuletzt wegen der hohen Zinsen für viele keine Option. Hinzukommen Faktoren wie Überalterung der Gesellschaft und die vielen Single-Haushalte oder auch Alleinerziehende. Wohnen, was wir ja alle irgendwie müssen, wird mehr und mehr zum Pokerspiel.

Es braucht also Lösungen oder zumindest Lösungsansätze, um dem Dilemma entgegenzuwirken. Weiterhin in kleinen Familien-Konstellationen im Eigenheim zu leben, ist zwar für viele noch immer das Nonplusultra, aber vielleicht auch, weil wir so geprägt wurden. Die Elterngeneration noch konnte es sich leisten, die eigenen vier Wände zu kaufen. Natürlich auch mit hohen Anschaffungskosten und oftmals langjährigen Krediten, aber es war nicht so gänzlich utopisch wie es das auf dem Immobilienmarkt heute ist. Hinzukommen gestiegene Lebenshaltungskosten, die auch das Ansparen von großen Beträgen, die für einen Immobilienerwerb nötig wären, erschweren. Eigentum zum Eigennutz ist damit primär der gutverdienenden Mittel- und Oberschicht vorbehalten, oder aber man erbt oder kann Haus und Hof der Eltern nutzen und umbauen. Wie kann es also gehen, dass auch der Rest zu einem guten und zukunftsfähigen Wohnen kommt? Einige Wohnformen zeigen, was machbar ist.

Mehrgenerationenhaus

Warum nicht Energien bündeln und zusammenziehen? War es früher vollkommen üblich, dass Familien – und damit ist nicht nur die Kernfamilie gemeint – unter einem Dach lebten, ist diese Art des Zusammenwohnens heute nicht mehr gängig. Jeder strebt nach Freiraum, Umstände und das globalisierte Leben lassen es nicht zu. Und doch: Mehrgenerationenhäuser gewinnen langsam wieder an Popularität. Denn mit klaren Regeln untereinander, Verständnis füreinander und positivem Miteinander ergeben sich viele Vorteile. Berufstätige Eltern kleiner Kinder finden mit der unmittelbaren Nähe zu den Großeltern Verbündete, die bei der Betreuung helfen können, Großeltern profitieren vom Leben im Haus und der Hilfe, die die junge Generation im Haus und Garten sein kann. Für alle gibt es Gemeinschaft und ein altersdiverses Zusammenleben.

Wohnungspaare

Studierende und Menschen in Ausbildung sind zumeist nur temporär an einem Wohnort, Eigentum oder die Mietwohnung „für immer“ ist also nicht sinnhaft. Wohngemeinschaften kommen da viel eher in Frage. Doch auch hier: WG-Zimmer werden immer teurer. Bei Mietpreisen zwischen im Schnitt 450 € bis teils 800 € und mehr ist das für viele verständlicherweise deutlich zu kostspielig. Auch Wohnheime sind nicht gerade günstig oder aber überlastet. So hat sich mittlerweile eine neue Art von WGs entwickelt, eine, bei der es nicht um Mieteinnahmen geht, sondern um eine andere Art von Austausch. In Studierenden-Senioren-WGs wird quasi mit Hilfsleistung bezahlt. Studierende ziehen bei (alleinstehenden) Senioren ein, die ausreichend oder sogar zu viel Platz haben. Im Gegenzug für den Wohnraum helfen die jungen Mitbewohner aus, ob nun im Haushalt, bei der Gartenarbeit oder einfach mit Gesellschaft. Viele handhaben den Deal, nach vergebenen Quadratmetern. Bei einem 20 qm großen Zimmer, leisten die Studierenden beispielsweise 20 Stunden Hilfe pro Monat. So entstehen über die Zweckgemeinschaft hinaus oft auch Freundschaften ohne Altersgrenze.

Wohnbaugenossenschaften

Wer nicht auf ein Eigenheim verzichten möchte, findet in Wohnbaugenossenschaften eine mögliche Alternative. Im Zusammenschluss mit anderen Mitgliedern wird gemeinsam ein Wohnhaus errichtet, ohne dabei auf Gewinn ausgerichtet zu sein. Zudem ist der Bau kostengünstiger, als auf eigene Faust zu agieren, da unter anderem gemeinsam große Gewerke wie Baufirmen und Planer beauftragt werden und gemeinschaftlich leichter an geförderten Baugrund zu kommen ist. Zudem gilt das Prinzip der Mehrheitsentscheidung, sodass die Last nicht alleinig bei einzelnen Personen liegt. Hinzu kommt der Gemeinschaftsgedanke im Zusammenleben, der einen Kontrast zur überindividualisierten Gesellschaft bietet.

Nachverdichtung

Wenn der Platz rar wird und Randgebiete auch zur Gänze erschöpft sind, kann man immer noch den Blick nach oben werfen, oder aber hinter eine Häuserreihe. Nachverdichtung ist das Stichwort. Das Bauprinzip nimmt sich bisher ungenutzten Flächen an, also etwa brachliegenden Plätzen zwischen bestehenden Häusern, einem freistehenden Hinterhof oder aber Dachflächen anderer Häuser. Dort werden neue Wohnungen oder Häuser errichtet. So muss unerschlossenes Land in den Randgebieten nicht angerührt werden und es kann an die bestehende innerstädtische Infrastruktur angedockt werden. Ein Prinzip, was auch den Nachhaltigkeitsgedanken in sich trägt.

Tiny Houses

Hier wird klein gedacht. Und doch modern und zukunftsweisend. Minimalismus ist längst Trend und macht auch vor dem Wohnen keinen Halt, spätestens seit Marie Kondo das Ausmisten salonfähig gemacht hat. Für viele ist eine große Immobilie nicht mehr wichtig, es geht ihnen vielmehr um Freiheit, die großer Besitz eben auch einschränkt. Da kommen Tiny Houses gerade recht. Häuser, die eher einem Wohnwagen gleichen und meist ungefähr die Größe eines Containers haben. Im direkten Vergleich mit „normalen“ Immobilien kommen sie zudem günstiger daher und oftmals ebenso nachhaltig in der Bauweise und im Unterhalt; dank moderner Baustoffe, geringen CO2-Emissionen und weniger Flächenbedarf. Wer sich dann auch noch für die mobile Version solcher Häuschen entscheidet, ist flexibel im Wohnort und kann sein Zuhause einfach mitnehmen. 

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