Privater Autoverkauf
Für viele Autobesitzer stellt sich irgendwann die Frage: Weiterfahren oder verkaufen? Wer sich dabei nicht an einen Händler wenden, sondern den Autoverkauf lieber selbst abwickeln möchte, sollte bedenken, dass ein Autoverkauf mit viel Arbeit und Bürokratie verbunden ist. Außerdem gilt es einige Risiken zu beachten.
Die Fahrzeugbewertung
Wie viel kann man für sein gebrauchtes Auto verlangen? Ein guter Anhaltspunkt sind ähnliche Gebrauchtwagen, die auch hinsichtlich Motorisierung, Baujahr, Laufleistung und Ausstattung vergleichbar sind. Im Internet liefern Vergleichsportale wie Quattroruote oder Eurotax einen guten Überblick. Auf Basis der angegebenen Preise und der in der Beschreibung angegebenen Details sowie eventueller Schäden lässt sich ein ungefähres Preisbild für den eigenen Wagen herstellen. Eine professionelle Fahrzeugbewertung oder der Rat eines erfahrenen Automechanikers kann zudem helfen, den Wert des Fahrzeugs besser einzuschätzen.
Auto herrichten
Das Auge kauft mit. Das Auto sollte daher vor dem Verkauf auf Vordermann gebracht und gereinigt werden. Zur professionellen Autoaufbereitung gehören etwa die Lackversiegelung, die Innenreinigung, Felgen- und Motorreinigung. Auch kleinere Schäden im Lack lohnen sich zu reparieren. Die Investition von ein paar hundert Euro für die Reparatur kleiner Schäden im Lack kann sich durchaus bezahlt machen. Sie bieten für Interessenten eine perfekte Möglichkeit, den Preis zu verhandeln, und als Verkäufer lässt es sich schwer dagegen argumentieren. Zur Vorbereitung gehört selbstverständlich auch das Kontrollieren von Reifendruck, Ölstand, Kühlwasserstand und Bremsflüssigkeit, das Überprüfen, ob Zusatzzubehör vorhanden ist (Reserverad, Warndreieck etc.) und das Ausbessern kleiner Schrammen.
Die Annonce
Ist das Auto frisch poliert, ist es Zeit für die Fotos und die Annonce. Bei den Fotos gilt es, das Auto außen aus verschiedenen Perspektiven zu zeigen und innen auch mit Nahaufnahmen nicht zu sparen. Den Kilometerstand kann man gerne fotografieren. Auch Mängel sollten transparent und offen kommuniziert und gezeigt werden. Das Kfz-Kennzeichen soll auf den Fotos nicht zu sehen sein. Erst ein interessanter und ansprechender Text macht die Annonce interessant. In jedem Fall sollten sich im Text abseits von Preis und eventueller anderer Verkaufsbedingungen noch Infos zu den technischen Daten, Kilometerstand, Ausstattung, Mängeln, Reparaturen und dem Datum der letzten Hauptuntersuchung finden. Sind alle Informationen vollständig, kann die Annonce sowohl online oder in passenden Printmedien veröffentlicht werden.
Das Interesse
Hat sich ein passender Interessent gefunden, kann eventuell eine Probefahrt gemacht werden. Dabei sollten vorab die Rahmenbedingungen dafür festgelegt werden. Generell gilt beim privaten Autoverkauf: Man sollte sich Zeit lassen, bis auch wirklich die passenden Interessenten gefunden wurden.
Verkauf
In Italien gibt es keinen gesetzlich empfohlenen Standard-Kaufvertrag für Gebrauchtwagen, aus dem beispielsweise der Kilometerstand des Autos bei der Abgabe an das Geschäft hervorgeht oder die Möglichkeit zu einer Probefahrt, wie das etwa in anderen EU-Ländern gilt. Es gelten aber Regeln zur Garantie (Art. 1490 und ff. des Zivilgesetzbuchs): Das Auto darf keine versteckten Mängel haben bzw. dürfen der kaufenden Partei keine besonderen Umstände verschwiegen werden (z.B. dass es sich um einen Unfallwagen handelt). Die Eigentumsänderung muss dann innerhalb von 60 Tagen beim PRA erfolgen. Für den Verkäufer lohnt es sich zu kontrollieren, dass der Käufer seiner Verpflichtung zur Eintragung der Eigentumsänderung auch tatsächlich nachkommt.
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