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RATGEBER: ADAC und Auto Club Europa (ACE) geben Tipps und Tricks, wie man den Verbrauch senken kann:
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© Shutterstock

Beim Blick auf die Preistafeln der Tankstellen wird vielen aktuell ganz schlecht. Nicht jeder aber kann für alle Wege aufs Fahrrad oder auf Busse und Bahnen umsteigen. Was tun? Das Auto stehen lassen, wann immer es geht. Das ist wohl der Tipp, der am meisten Sprit spart. Nicht immer und nicht für jeden kommen aber Fahrrad, Fahrgemeinschaften oder öffentlicher Nahverkehr als Alternativen infrage. Aber lässt sich dann vielleicht aus dem Sprit wenigstens noch etwas mehr herausholen? Ja sagen ADAC, Auto Club Europa (ACE), Tüv Süd und Tüv Thüringen. Sie haben Tipps parat, die helfen können, den Verbrauch des Autos zu senken.

 

Unnötigen Ballast entfernen

Unnötiger Ballast treibt die Tankrechnung hoch. 100 Kilogramm Zusatzgewicht im Auto bringen bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch pro 100 Kilometer, hat der ADAC errechnet. Das wirke sich vor allem in der Stadt aus, wo man oft anfahren und beschleunigen muss. Getränkekisten, Inlineskates, Kleinkram wollen dann jedes Mal aufs Neue in Schwung gebracht werden. Also raus damit.

 

Dachboxen und Träger runter vom Dach

Auch Dachträger, Dachboxen und Träger für Fahrräder sind wegen des größeren Luftwiderstands Spritfresser. So kann sich etwa eine Dachbox mit ein bis zwei Litern Mehrverbrauch auf 100 Kilometer bemerkbar machen, so der Tüv Süd. Und ein Dachträger mit zwei Fahrrädern kann laut ADAC bei Tempo 130 bis zu 42 Prozent Mehrverbrauch verursachen. Werden sie nicht mehr gebraucht werden, montiert man sie besser ab.

Speziell bei kurzen Strecken kann das Fahrrad eine Alternative sein. Oder man legt sich mehrere Einzelfahrten zu einer längeren Tour zusammen, rät der ADAC. Denn beim Kaltstart verbraucht der Motor viel Sprit – zumindest ein Ottomotor brauche in der Warmlaufphase ein fetteres Gemisch mit mehr Kraftstoff als bei optimaler Temperatur.

 

Motorbremse und konstantes Tempo

Wer vorausschauend fährt, kann – statt die Bremse zu treten – auch so lange wie möglich die Bremswirkung des Motors nutzen. Bei den meisten Autos wird die Zufuhr des Kraftstoffs im Schubbetrieb abgeschaltet. Daher nicht den Gang herauszunehmen, wenn man etwa an eine rote Ampel heranrollt oder vor einer Ortschaft frühzeitig vom Gas geht. Wer generell mit möglichst konstantem Tempo und am besten nicht zu schnell fährt, hält den Verbrauch gering, so der ACE. Grundsätzlich gilt: Lieber langsamer fahren, als dem Motor das letzte Quäntchen an Leistung abzuverlangen. Immer wenn das Auto nicht fährt: Motor aus. Und zwar immer dann, wenn es länger als 20 Sekunden nicht fährt, so der ADAC. Im Leerlauf verbrauchen Autos etwa einen halben bis ganzen Liter pro Stunde.

Wenn die Start-Stopp-Automatik fehlt: einfach selbst den Schlüssel drehen.

 

Elektrische Verbraucher und Heizung

Auch wer nur die nötigsten elektrischen Geräte im Fahrzeug einschaltet, kann sparen. Komfortextras wie die Sitzheizung sollten nur so lange wie nötig im Betrieb bleiben. An sicherheitsrelevanten Dingen wie Beleuchtung, Scheibenwischer oder Scheibenheizung im Winter zu sparen, wäre allerdings falsch und gefährlich.

Bei höherem Tempo erhöhen offene Seitenfenster oder Schiebedächer den Verbrauch durch Verwirbelung der Luftströmung. So bringen auf beiden Seiten offene Fenster bei Tempo 100 rund 0,2 Liter Mehrverbrauch. Bei niedrigem Tempo wie etwa in der Stadt können sie wiederum einen starken Verbrauchsvorteil gegenüber der Klimaanlage bringen.

 

Reifen und Luftdruck

Wer zu wenig Luft in den Reifen hat, riskiert ein schlechteres Fahrverhalten, längere Bremswege und höheren Verbrauch. Bereits 0,5 bar weniger Druck im Reifen als vom Hersteller empfohlen lassen den Verbrauch laut ACE um rund 5 Prozent steigen.

 

Lohnt der Umweg zur billigen Tanke?

Angenommen die teure Tankstelle nimmt für den Liter Sprit 2,50 Euro, die billige 2 Euro, rechnet der Tüv Süd beispielhaft vor. Dann spart, wer 50 Liter tanken möchte, bei diesen 50 Cent Unterschied insgesamt 25 Euro. Ein Auto mit beispielsweise 8 Litern Verbrauch auf 100 Kilometer benötigt pro Kilometer Wegstrecke 0,08 Liter. Mit dem günstigen Sprit kalkuliert kostet dieser Weg dann 0,16 Euro. Ist der Umweg 10 Kilometer lang, fallen 1,60 Euro Spritkosten an, bei 30 Kilometern werden 4,80 Euro daraus. Nach diesem Muster lässt sich leicht ermitteln, ab welchem Umweg der Preisvorteil verpufft. Im Beispiel wären es 25 Euro Ersparnis geteilt durch 0,16 Euro pro Kilometer. Macht rund 156 Kilometer.

Aber Achtung: Hierbei handelt es sich um eine rein rechnerische Faustformel. Dinge wie etwa etwaig teurerer Sprit, der beim Start noch im Tank steckte, Verschleiß oder Wertverlust und so weiter sind nicht berücksichtigt. Auch nicht der Zeitaufwand, das erhöhte Wegstreckenrisiko oder der zusätzliche CO2-Ausstoß, so Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. Daher rät auch der ADAC, genau abzuwägen, wie sinnvoll Umwege etwa ins benachbarte Ausland im Einzelfall sind. Wer nah der Grenze wohnt, habe eher einen Vorteil als jemand, der dafür lang anfahren muss. (dpa/tmn)

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