Stress am Arbeitsplatz
Fühlen Sie sich erschöpft, leer und ausgebrannt? Chronischer Stress führt oft in einen Zustand der totalen Erschöpfung, der auch als „Burnout“ bezeichnet wird. Es ist deshalb an der Zeit, die eigene Handbremse zu ziehen. Der Begriff „Burnout“ wurde in den 1970er Jahren vom US-amerikanischen Psychotherapeuten Herbert Freudenberger geprägt. „Zunächst war der Begriff nur beschränkt auf das Ausgebranntsein in sozialen Berufen und nicht als Diagnose anerkannt, mittlerweile ist gut erforscht, dass Burnout jede Berufsgruppe treffen kann“, sagt Psychologin Heike Torggler. Ein Burnout sei ein Erschöpfungszustand, der gesundheitliche Risiken mit sich bringe. Anzeichen sind psychische wie physische Abgeschlagenheit, aber auch sozialer Rückzug, Arbeitsnegativität und Leistungsabfall. „Man erholt sich davon nicht mehr, wenn man nichts dagegen unternimmt“, betont Torggler.
Stimmigkeit im Leben
Je stimmiger sich unser Leben anfühlt, umso glücklicher sind wir. Mögen wir unsere Arbeit, die Menschen um uns und gestalten wir unsere Freizeit so, wie es uns gefällt, dann steigert das die Lebenszufriedenheit. Die Pflichten gehen dann auch leichter von der Hand. Stimmigkeit im Leben und klare Prioritäten sind also ein großer Schutzfaktor und tragen dazu bei, dass es zu keinem Burnout kommt.
Guter Umgang mit Herausforderungen
Das Leben verlangt von uns, mit Herausforderungen, Krisen und Stress gut umgehen zu lernen, denn jeder wird damit konfrontiert. Sollte das nicht gelingen, rät Psychologin Torggler zu einem Coaching. „Man sollte den Mut haben, sich helfen zu lassen“, betont sie. Hilfreich seien auch eine positive Lebenseinstellung und ein liebevoller Umgang mit sich selbst. Ein großes Risiko für ein Burnout stecke im Perfektionismus und Leistungsdruck.
Gesunder Lebensstil
Dazu gehören eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend erholsamer Schlaf sowie ein Ausgleich zur Arbeit, bei dem man neue Kraft tanken und abschalten kann. „Kraft tanken und abschalten kann man, wenn man in Bewegung ist oder auch nur ruhig irgendwo liegt und ausspannt“, sagt Psychologin Heike Torggler. Wie viel Schlaf ist gesund? „Das ist von Mensch zu Mensch verschieden: Der eine braucht nur 6 Stunden Schlaf, der andere auch 10“, ergänzt die Expertin. Es komme auch auf die Tiefe und Erholsamkeit des Schlafes an.
Grenzen spüren und setzen
Ja sagen, wenn wir Ja meinen, Nein sagen, wenn wir Nein meinen. Eigene Bedürfnisse zu spüren und zu kommunizieren, ist wichtig, um sich vor Burnout zu schützen. Das fällt jenen Menschen besonders schwer, die es allen recht machen möchten und der Harmonie zuliebe über eigene Grenzen gehen. „Nein sagen fällt oft schwer, dazu braucht es Mut und ein hohes Maß an Selbstbewusstsein“, sagt Psychologin Heike Torggler. Nein sagen bringe oft eine große Erleichterung mit sich, nicht nur für den Einzelnen, denn es trage auch zu mehr Empathie und Menschlichkeit in unserer Gesellschaft bei.
© Alle Rechte vorbehalten